Glocken und Glockengeläut sind aus den christlichen Kirchen nicht wegzu denken und begegnen der Menschheit schon seit ca. 5000 Jahren. Sie rufen Christ:innen mit festlich vollem Geläut oder verhaltener mit einer Glocke zu Andacht und Gottesdienst. Sie geben im Tagesläuten (Morgen-Mittag-Abend) dem Tag einen klangvollen Rhythmus. Sie fordern uns zur Unterbrechung und zum Innehalten im Tagesgeschäft auf. Der Klang der Glocken begleitet uns an Lebensstationen wie Taufe, Hochzeit, Trauerfeier usw.
Der als Kind erblindete französische Schriftsteller Jacques Lusseyran
schreibt in seinem Buch „Das wiedergefundene Licht“ dazu: „Es ist ein Unterschied, ob ich auf die Armbanduhr oder das Handy schaue, mir die Zeit also ‚vor Augen führe‘ oder ob ich die Zeit höre: ein leiser Schlag für die erste angebrochene Viertelstunde, zwei für eine halbe, drei für eine Dreiviertel und vier für eine volle Stunde (plus – nach einer kurzen Pause – zwölf Schläge für zwölf Uhr, einer für ein Uhr usw.). Ich erlebe die Zeit und vor allem auch das Vergehen der Zeit anders, wenn ich sie höre. Durch das immer wiederkehrende Auf und Ab des unterschiedlich langen Uhrschlags „kriecht“ die Zeit über den Hörsinn auf andere Weise in meinen Körper, als wenn ich nur auf Zahlen schaue …“
Die Glocken unserer Emmauskirche rufen Menschen seit 100 Jahren, wir
feiern 2024 ein Glockenjubiläum! Wer mehr erfahren möchte, ist ganz herzlich eingeladen zur Vollversammlung des Fördervereins Denkmal Emmauskirche Leipzig e.V.: Donnerstag, 21. März „100 Jahre Glocken in der Emmauskirche“ & öffentliche Vollversammlung des Fördervereins um 19:30 Uhr im Gemeindesaal der Emmauskirche Historiker Peter Kohl wird in einem Kurzvortrag Interessantes und Wissenswertes zum Geläut der Emmauskirche präsentieren. Zwei neue Bildtafeln zum Geläut der Emmauskirche werden im Gemeindesaal erstmals an diesem Abend veröffentlicht.
